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TITEL/INHALT

Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999

Stichtag:
23./27. Oktober 1877

Der 5. Verbandstag der Hirsch-Dunckerschen-Gewerkvereine in Gera fordert die Reform der Gewerbeordnung auf dem Boden der Gewerbefreiheit, der Freizügigkeit und des freien Arbeitsvertrages, jedoch den erhöhten Schutz für Leben und Gesundheit der Arbeiter, insbesondere ein Verbot der Beschäftigung von Kindern unter 14 Jahren, sowie der Sonntags- und Nachtarbeit der Frauen; obligatorische Fortbildungs- und Fachschulen, sowie Lehrwerkstätten. Die Delegierten beschließen die Gründung einer Verbands-Frauensterbekasse; die Schaffung einer Witwenpensionskasse wird ins Auge gefaßt. Der Verbandstag beschließt den Anschluß an den "Deutschen Arbeiterkongreß". Der Verbandstag soll mit Rücksicht darauf nur noch alle zwei Jahre zusammentreten.
Er fordert erneut vom Reichstag und vom Bundesrat den Schutz und die Regelung des gesetzlichen Koalitionsrechts, die gesetzliche Anerkennung der Gewerkvereine, Arbeitgeberverbände und Einigungsämter.
Die Anstellung eines ständigen Agitators wird wieder abgelehnt, der Zentralrat aber verpflichtet eine Agitationsschule zu errichten. Diese Schule "Zentrale Agitationsschule der deutschen Gewerkvereine" wird Anfang Januar 1878 in Berlin eröffnet.



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net edition fes-library | 1999