Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den
Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger
Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der
Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999
In seiner Kritik an dem Programmentwurf für die vereinigte sozialdemokratische Partei bemängelt K. Marx die unpräzise Fassung der praktischen Forderungen: Dauer des Normalarbeitstages und Altersgrenze für Kinderarbeit müßten angegeben werden. Ein allgemeines Verbot der Kinderarbeit lehnt K. Marx ab. Bei angemessenen Schutzvorschriften sei die "frühzeitige Verbindung produktiver Arbeit mit Unterricht eines der mächtigsten Umwandlungsmittel der heutigen Gesellschaft". Zur Überwachung der Fabrik-, Werkstatt- und Heimindustrie stellt K. Marx die Forderung, die Inspektoren müßten ärztlichen Standes und gerichtlich absetzbar sein und von jedem Arbeiter bei Pflichtverletzung angezeigt werden können. Ferner fordert K. Marx im Zusammenhang mit dem Normalarbeitstag und der Haftpflicht Gesetze zu Gesundheitsmaßregeln und zur Gefahrenverhütung. Die überaus harte Kritik an dem gesamten Parteiprogramm ist Ursache dafür, daß diese "Randglossen" erst 1890 von der Parteiführung veröffentlicht werden.
Stichtag:
5. Mai 1875