Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den
Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger
Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der
Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999
In Leipzig wird der "Tapeziererverband" gegründet. Der Zweck ist die materielle Besserstellung und die geistige Bildung der Mitglieder. Eine Arbeitslosenunterstützung wird eingeführt. Die Gewerkvereine unterhalten 13 Kranken- und Begräbniskassen mit 19.000 Mitgliedern. Nach einer Untersuchung des preußischen Handelsministeriums bestehen 88 Knappschaftsvereine mit über 255.000 Mitgliedern. Sie werden ergänzt durch eine Anzahl von Kranken-, Sterbe- und Unterstützungskassen, zu denen Werksbesitzer Zuschüsse leisten. Dazu bestehen noch eine Reihe weiterer sozialer betrieblicher Einrichtungen. Im Jahresbericht der Handelskammer Halle/Saale über das Jahr 1874 wird beklagt, daß "einem großen Teil der Arbeiter die Willenskraft durch treue Pflichterfüllung und größere Arbeitsleistung seine Lage zu verbessern, verloren gegangen ist".
Stichtag:
1875
Die innerbetriebliche Ordnung der Arbeitsverhältnisse im Bergbau bleiben völlig den Unternehmern überlassen.