Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den
Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger
Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der
Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999
Aus der "Vierteljahresschrift für öffentliche Gesundheitspflege" entsteht der "Deutsche Verein für öffentliche Gesundheitspflege", dessen nachhaltige Wirksamkeit in zunehmendem Maße auch von der Arbeiterbewegung anerkannt wird. Die Tätigkeit des Vereins umfaßt Städte- und Wohnungsbau ebenso wie Arbeitsplatzsicherung, Kindermedizin, Bekämpfung der Ursachen von Seuchen, Alkoholismus, Prostitution, statistisch-wissenschaftliche Erhebungen und legislativ-administrative Anregungen in den unterschiedlichsten Bereichen. In einer vom Deutschen Handelstag veranstalteten Enquete über die Arbeitseinstellungen in Deutschland klagen die Unternehmer über die in Folge der zahlreichen Streiks "immer mehr zunehmende Demoralisation des Arbeiterstandes", die eine "Steigerung und Vergiftung des Klassenzwiespaltes" bewirken müsse. In dem Entwurf eines politischen Programms "Die Katholiken im Deutschen Reich" fordert Bischof W. E. v. Ketteler u.a.: Verbot der Arbeit für Kinder unter 14 Jahren sowie der verheirateten Frauen, der Sonntagsarbeit, einen Normalarbeitstag von 10 oder höchstens 11 Stunden und eine Fabrikaufsicht.
Stichtag:
1873