Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den
Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger
Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der
Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999
Die Generalversammlung des "Allgemeinen Deutschen Arbeiterschaftsverbandes" in Berlin beschäftigt sich in der Hauptsache mit dem Schweitzerschen Plan. J. B. von Schweitzer erklärt dazu, die Umgestaltung sei erforderlich, um die notwendig werdenden Arbeitseinstellungen systematisch durchzuführen. Die einheitliche Form sei auch deshalb besser, weil sie Schwierigkeiten anderer Art besser standhalte. Der "Allgemeine Deutsche Arbeiterverein" habe z.B. die Wirren des Vorjahres schneller überwunden als die anderen Gewerkschaften. Hier zeige sich der Vorteil der strafferen Organisation.
Stichtag:
12./14. Januar 1870
Bei der Abstimmung werden 12.500 Stimmen für und rund 9.000 Stimmen gegen die Verschmelzung abgegeben. Damit ist der Antrag abgelehnt, denn nach der Satzung des Arbeiterschaftsverbandes ist die Zweidrittelmehrheit erforderlich. Schweitzer erklärt auch, selbst bei der Annahme mit Zweidrittelmehrheit könne nicht an die Umgestaltung herangegangen werden, dabei sei eine größere Mehrheit Voraussetzung.
Trotzdem kommt der Plan zustande, denn am folgenden Tag stimmt eine ausreichende Mehrheit für die Umwandlung in den "Allgemeinen Deutschen Arbeiter-Unterstützungsverband". Die Arbeiterschaften sollen sich bis zum 1. Juli 1870 auflösen.
Der Maurerverein widersetzt sich der Auflösung und schließt mit dem Unterstützungsverband ein Kartellabkommen.