Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den
Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger
Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der
Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999
Die Lokalvereine der Schuhmacher gründen endgültig in Leipzig die "Internationale Gewerkschaft der Schuhmacher und verwandter Gewerbe" mit Sitz in Stuttgart.
Stichtag:
31. Oktober / 1. November 1869
Mitglied kann jeder Arbeiter ohne Unterschied des Alters, Geschlechts und der jeweiligen Verrichtung sowie jeder Kleinmeister und jede Kleinmeisterin - sie beschäftigen weniger als 4 Personen auf eigene Rechnung - werden.
Zu den Aufgaben der Gewerkschaft gehören u.a. "Gewährung von Schutz an die Mitglieder gegen Bedrückung oder ungerechtfertigte Anforderungen seitens der Arbeitgeber und Behörden, nötigenfalls Bestreitung der Kosten für alle gerichtlichen und außergerichtlichen Klagen und Führung der Prozesse aus der Genossenschaftskasse, sowie Bildung eines Fonds zur gegenseitigen Unterstützung der Mitglieder in Fällen unverschuldeter Arbeits- oder Erwerbslosigkeit", Einrichtung diverser Kassen; Förderung von Produktivgenossenschaften, "um damit das Hauptmittel zu Hebung des Arbeiterstandes zu erlangen, indem dadurch der Arbeitslohn durch den Arbeitsertrag ersetzt wird", statistische Erhebungen über Löhne, Arbeitszeit und Lebensmittelpreise; "Gründung und Unterstützung eines Preßorgans, welches die Interessen der Gewerksgenossenschaft wahrnimmt".
Nur der Zentralvorstand kann über einen Streik entscheiden.