Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den
Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger
Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der
Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999
9 Delegierte, die 16 Städte vertreten, beschließen die Gründung des "Allgemeinen Deutschen Schneidergehülfen-Vereins". Anstoß war eine Lohnbewegung Londoner Schneider, die sich hilfesuchend an ihre deutschen Kollegen gewendet hatten.
Stichtag:
13. Oktober 1867
Die zentralen Gewerkschaften der Zigarrenarbeiter und Buchdrucker werden "als Vorbilder" anerkannt. Die Delegierten beschließen eine Wander- und Sterbehilfe und sehen finanzielle Hilfe in arbeitsmarktpolitischen Kampfsituationen lediglich in Fällen von "Willkür und Druck der Arbeitgeber" und bei Arbeitseinstellung "ehrenhalber" vor, da es vorläufig nur darum gehe, "den übermäßigen Ausschreitungen des Großkapitals in etwa einen Damm entgegensetzen zu können". Als Organ des ADSV wird der "Social-Demokrat" bestimmt, als Vereinssitz Köln gewählt.
Im Jahr darauf sind auf der Generalversammlung in Kassel schon 60 Orte durch 18 Delegierte für 3.000 Mitglieder vertreten.
Der Schneiderverein steht dem ADAV nahe.