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Vorbemerkung

Eine der zentralen Aufgaben unserer Gesellschaft ist, das Zusammenleben von Zuwanderern und Einheimischen zu gestalten. Der Ort, an dem sich dies konkretisiert, ist die Kommune und letztlich der einzelne Stadtteil. Welche Tendenz wird sich in Zukunft durchsetzen: Werden die Konflikte zwischen Zuwanderern und Einheimischen eskalieren und die Ausgrenzungsprozesse sich verschärfen? Oder gelingt es, die Zuwanderer an kommunalen Entscheidungsprozessen zu beteiligen, die Lebensbedingungen von benachteiligten Gruppen zu verbessern, damit Toleranz und gegenseitige Akzeptanz das Zusammenleben in den Kommunen prägen? Mit dieser Fragestellung beschäftigte sich der Gesprächskreis Arbeit und Soziales auf einer Fachkonferenz am 17. September 1996 in Bonn. Eine wesentliche Voraussetzung für eine konsequente Integrationspolitik ist die Anerkennung der Tatsache, daß Deutschland zu einem Einwanderungsland geworden ist und auch bleiben wird. Wir benötigen eine moderne Einwanderungspolitik, die Zuwanderungsprozesse steuert und eine konsequente rechtliche und soziale Integration von Einwanderern gewährleistet.

Darüber hinaus war eine Fragestellung der Konferenz, welche Handlungsmöglichkeiten die Kommunen trotz ihrer restriktiven Finanzsituation haben, das Zusammenleben von Einheimischen und Zuwanderern zu verbessern. Vor allem im Bereich des Wohnungsbaus und der Stadtplanung gibt es Ansätze, Nachbarschaftsbeziehungen zu stärken und Ausgrenzungsprozessen entgegenzuwirken. Auch die Beteiligung von Migranten an kommunalen politischen Entscheidungsprozessen muß weiter verbessert werden. Dem öffentlichen Dienst kommt bei der Beseitigung von Benachteiligungen von Migranten im Erwerbsleben eine Vorreiterrolle zu. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz waren sich einig, daß wir uns heute an einem Scheideweg befinden: Entweder wird es in Zukunft eine Zunahme ethnischer Konflikte in den Kommunen geben, oder es gelingt durch entsprechende Integrationsbemühungen, ein auf gegenseitiger Akzeptanz beruhendes Zusammenleben zu verwirklichen. Ich danke den Re-

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ferentinnen und Referenten, die uns ihre Beiträge zum Abdruck zur Verfügung gestellt haben. Mein Dank gilt auch Claudia Unkelbach, die für die Organisation der Fachkonferenz und die Erstellung dieser Broschüre verantwortlich war.

Bonn, im Dezember 1996

Ursula Mehrländer


© Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | Oktober 2000

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