ARCHIV FÜR SOZIALGESCHICHTE
DEKORATION

Archiv für Sozialgeschichte
Band XLII / 2002 - Zusammenfassungen




Monika Mattes

Hindernisse und Strategien der staatlichen Anwerbung von "Gastarbeiterinnen" in der Bundesrepublik Deutschland 1955-1973

Seit Ende der 1950er Jahre fragte die westdeutsche Wirtschaft bei der westdeutschen Arbeitsverwaltung zunehmend nach weiblichen Arbeitskräften aus dem südeuropäischen Ausland nach. Wie diese daraufhin eine forcierte Anwerbepolitik gegenüber ausländischen Arbeiterinnen initiierte, steht im Mittelpunkt des hier vorliegenden Beitrags. Am Beispiel der Frauenanwerbung wird erkundet, wie die Kategorie Geschlecht in die staatliche Anwerbepolitik eingeschrieben war. Nach einer allgemeinen Einleitung zu den politisch-rechtlichen Rahmenbedingungen der Arbeitskräfterekrutierung in Südeuropa beschäftigt sich der zweite Teil mit den Arbeitsplätzen, für die Migrantinnen angeworben werden sollten. Die Arbeitsplätze gehörten ausschließlich zum weiblichen Billiglohnsegment des Arbeitsmarktes, das durch das Fehlen deutscher Arbeitskräfte aufzuweichen drohte. Drittens und zentral wird untersucht, wie die deutschen Anwerbeakteure die der Frauenmigration entgegenstehenden Hindernisse deuteten und welche besonderen Strategien sie dagegen entwickelten. Unter anderem ging es dabei darum, die Bedenken der Entsendegesellschaften gegenüber der weiblichen Arbeitsmigration zu zertreuen. Dies geschah über eine Verbesserung von Unterkünften und Betreuung der ‚Gastarbeiterinnen‘ sowie durch die gruppenweise Vermittlung von Migrantinnen bzw. die spezielle Anwerbung von Ehepaaren.


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©Friedrich Ebert Stiftung | Webmaster | technical support | net edition ARCHIV FÜR SOZIALGESCHICHTE | Oktober 2002