ARCHIV FÜR SOZIALGESCHICHTE
DEKORATION

Archiv für Sozialgeschichte
Band XLII / 2002 - Zusammenfassungen




Anne von Oswald

Volkswagen, Wolfsburg und die italienischen »Gastarbeiter« 1962-1975. Die gegenseitige Verstärkung des Provisoriums

Gegenstand der Untersuchung sind sowohl die Entscheidungsprozesse des VW-Unternehmens und der Stadt Wolfsburg gegenüber der Anwerbung und Beschäftigung von italienischen Arbeitern, als auch das Wanderungs- und Integrationsverhalten der Italiener selbst. Wie reagierten VW-Management und Betriebsrat auf den anhaltenden Arbeitskräftemangel und die hohe Fluktuation innerhalb der italienischen Belegschaft? Warum hielten sie das Frauenbeschäftigungsverbot für Italienerinnen bis Ende der 70er Jahre aufrecht? Welche Gründe hatte die überraschend große Mehrzahl der Italiener, die Stadt schnell wieder zu verlassen? Und wie entwickelte sich das interkulturelle Zusammenleben in der Stadt?

Die Personalakten italienischer Arbeiter, der Akten der Personalabteilung, des Betriebsrates und des VW-Vorstandes vermitteln wichtige Einblicke in die Migrationsbewegungen und -mechanismen sowie in die betrieblichen Entscheidungsprozesse. Der vorliegende Aufsatz zeigt auf, wie Vorstellungen über eine Übergangszeit auf Seiten des Betriebes sowie der Stadt Wolfsburg und auf Seiten der Italiener, den Zustand des Provisoriums verstärkten und zu einem dauerhaften Phänomen werden ließen. Dabei geht die Autorin der Frage nach, inwieweit es sich um einen Sonderfall in der Anwerbezeit oder eher um einen Normalfall der Migrationsentwicklung in Deutschland handelte.


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