FDGB-Lexikon, Berlin 2009


Walter Paul (*13.2.1891 - †1.2.1978)

Geb. in Viehhofen bei Nürnberg als Sohn eines Metzgergesellen, Volksschule, Lehre und Arbeit als Dreher, 1908 Mitgl. der Gew., Wanderschaft in Deutschland, Belgien, Holland, Österreich und der Schweiz, 1911 in Zürich Mitgl. des Internationalen Arbeitervereins, 1912 Mitgl. der SPD, 1914-16 Soldat/Marine in Wilhelmshaven (Kreuzer „Kolberg“), antimilitarist. Arbeit, Aug. 1916 inhaftiert, Verurteilung zu einem Jahr Festung, Haft auf der Festung Köln, anschl. als wehrunwürdig entlassen, dienstverpflichtet bei der Firma „Schwartzkopf“ in Berlin, Scheringstraße, 1917 Mitgl. der USPD, aktiv während der Novemberrevolution, 1919 Mitgl. der KPD, Besetzung der „Vorwärts-Druckerei“, Verurteilung wg. „Aufruhr und Landfriedensbruch“ zu eineinhalb Jahren Gefängnis, Haft in Plötzensee und Moabit, 1921/22 Vertrauensmann im Hammerwerk Berlin-Niederschönhausen, 1922/23 Vors. des Betriebsrates des Betriebs „Merkur Flugzeugbau“, 1924-32 AEG-Lokomotivbau Hennigsdorf, Obmann der Funktionäre und Vors. des Arbeiterrates, 1928-31 Abg. der BVV Berlin-Pankow, Sekretär der KPD in Berlin-Niederschönhausen, 1930-33 MdR, 1930-33 Reichsleiter RGO Industriegruppe Metall; ab 1933 illeg. Arbeit, Verhaftung, Verurteilung wg. „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu drei Jahren ZH, 1936-38 und 1943-45 KZ Sachsenhausen; Mai 1945 Aufbau der Gewerkschaften in Berlin, Org.-Leiter des FDGB-Groß-Berlin, 1945-49 Mitgl. des Landesvorstandes Groß-Berlin, wg. Krankheit ausgeschieden, ab 1.11.1951 mit der Führung der Geschäfte des vorbereitenden Ausschusses zur Bildung des NAW in Berlin, ab 1.2.1952 Sekretär des Nationalen Aufbaukomitees beim Büros des Präs. des Nationalrates, ab 1954 hauptamtl. MA des Nationalrats der Nationalen Front, 1958-63 polit. MA bzw. AL der Westabt. bzw. von 1963-66 der Abt. Agitation des Nationalrats.
A.H.