FDGB-Lexikon, Berlin 2009


Stange, Achim (Daten nicht zu ermitteln)

Achim Stange war neben Matthias Lydike der einzige Arbeiter in der Gründergruppe der Initiative für unabhängige Gewerkschaften (IfUG), er wuchs in Ostberlin auf. Seit 1971 gehörte er zu einer Gruppierung von Jugendlichen, die ihre Ablehnung gegenüber der DDR durch lange Haare, Jeansanzüge und Parkas demonstrierten. Fast alle wollten sich nicht in der DDR engagieren, sondern strebten die Ausreise an. Achim Stange machte Abitur und war danach eineinhalb Jahre bei der Nationalen Volksarmee (NVA). Er studierte Mathematik, brach das Studium dann aber ab. Anschließend arbeitete er zwei Jahre als Einkäufer in einem Produktionsbetrieb, nebenher machte er eine Ausbildung als Industriekaufmann. Da das Einkommen nicht ausreichte, ging er in einen Industriebetrieb und arbeitete dort an einen Industrieofen. Er propagierte „passiven Widerstand“, zur „aktiven Opposition“ hatte er keinen Kontakt. Im April 1989 lernte er kurz vor den Kommunalwahlen durch einen Zufall Uwe Bastian am Kneipentisch kennen. Der gewann ihn für die Wahlbeobachtung, um den Schwindel aufzudecken. Die beiden blieben im Kontakt; Achim Stange unterstützte gelegentlich Uwe Bastians Arbeit für die Umweltblätter. Bastian lud Achim Stange dann zur ersten Sitzung der IfUG ein.
M.J.