FDGB-Lexikon, Berlin 2009


Schmidt, Alfred (*24.11.1891 - †9.10.1985)

Geb. in Winterdorf/Thüringen als Sohn eines Schuhmachermeisters und Sozialdemokraten, Volksschule, Fabrikarbeiter, Brauereiarbeiter und Rangierer; 1908 Mitgl. der Gewerkschaft, 1909 der SPD; 1912-18 Militärdienst und Weltkriegsteilnahme, Kriegsgegner, Anhänger von Spartakus, 1917 Mitgl. der USPD. 1919 KPD, 1924-28 Vors. der KPD in Erfurt und Funktionär im UB Erfurt; Stadtverordneter (Fraktionsführer) in Erfurt; bis 1928 Akquisiteur der KPD Zeitung Das Rote Echo; wg. polit. Tätigkeit für die KPD zu zweieinhalb Jahren inhaftiert; 1928-32 MdL Preußen; Dez 1928 Ausschluss aus der KPD wg. „Rechtsabweichung“ ab Ende 1928 Mitgl. der KPO, Funktionär der KPO-BL Thüringen und ab 1930 in der KPO-Reichsleitung aktiv; ab 1933 illeg. Arbeit für die KPO im UB Erfurt; Mai 1934 erste Festnahme, bis Ende Juni 1934 im Gestapogefängnis Erfurt; August 1935 erneut verhaftet, bis Mai 1939 „Schutzhaft“ in den KZ Esterwegen und Sachsenhausen; nach Entlassung Arbeit als Kohlenträger und Bauarbeiter; erneute illeg. Arbeit, Kontakte zu Otto Engert, Mitautor des Manifests der Widerstandsgruppe um Georg Schumann; 1945 Mitgl. der KPD, 1946 der SED; Landesleiter der IG Nahrung, Genuss und Gaststättengewerbe für Thüringen. 1947 Ausschluss aus der SED wg. „antisowj. Einstellung“, Juli 1948 Verhaftung durch NKWD, Dez. 1948 Verurteilung durch ein Sowjetisches Militärtribunal in Weimar wg. „antisowj. Propaganda“ zum Tode, Umwandlung des Urteils in 25 Jahre Arbeitslager, Juli 1956 Entlassung, Übersiedlung in die Bundesrepublik, nach Salzgitter, Anschluss an die Gruppe „Arbeiterpolitik“, zuletzt in Frankfurt am Main lebend.
A.H.