Peschke, Paul (*3.12.1890 - †4.12.1983)
Geb. in Berlin als Sohn einer alleinerziehenden Metallarbeiterin, später bei Pflegeeltern aufgewachsen, Volks- und Maschinenbaufachschule, Lehre und Arbeit als Gürtler und Maschinenschlosser; anschl. Militärdienst, Waffenmeisterschule Döberitz; 1908 Mitgl. des DMV, ab 1909 Vertrauensmann bei OSRAM; 1912 Mitgl. der SPD; 1915 Soldat im I. WK, 1917 Mitgl. der USPD; 1918 Vors. eines Soldatenrats in Estland, 1918 Rückkehr nach Berlin, Teilnahme an den Januarkämpfen in Berlin 1919, Leiter der 8. Abt. im 6. Distrikt der USPD 1920 Mitgl. der KPD, Organisationsleiter Gruppe Arnswalder Platz im Bezirk Prenzlauer Berg, 1922/23 Org.-Ltr. der KPD in Berlin-Prenzlauer Berg; ab Sept. 1923 Revolutions-Kommissar für Waffen in der KPD-Zentrale, anschl. unter Ruth Fischer militärpolit. Instrukteur der KPD, 1925/26 Arbeiter im Siemenskonzern, Polleiter Zelle Schaltwerk, gemaßregelt, 1925-29 Stadtverordneter von Groß-Berlin; ab 1.10.1926 hauptamtl. Parteiarbeiter, u.a. MA der Org.-Abt. des ZK, anschl. bis Juni 1927 Obmann im Reichsausschuss der Erwerbslosen; 1927-30 Reichsleiter der Metallarbeiteropposition (Gewerkschaftsabt. des ZK), ab Nov. 1930-33 Vors. des Einheitsverbandes der Metallarbeiter von Berlin und Brandenburg; ab Jan. 1933-36 Mitarbeiter der Roten Gewerkschaftsinternationale (RGI) in Moskau, stellv. Leiter der mitteleuropäischen Sektion, Mitgl. der KPdSU(B); 1934 für die RGI als Instrukteur sechs Monate illegal in Österreich, anschl. zehnmonatige Krankheit, Aufenthalt in Moskau, ab Okt. 1935 nach Frankreich, bis Juni 1936 Sekretär des Westeuropäischen Büros der RGI, 1936/37 Redakteur der Deutschen Volkszeitung in Prag, 1937/38 Leiter der KPD-Abschnittsleitung in Prag, 1938 sechs Monate Haft wg. Passvergehen in Strassburg, 1939 Flucht nach Schweden, 1939/40 stellv. Leiter der KPD-Abschnittsleitung Mitte in Stockholm, Verhaftung, Internierung in Loka-Brunn und Lüngmora; ab Sommer 1943 Arbeit als Werkzeugmacher; Gründungsmitgl. des Freien Deutschen Kulturbundes. Jan. 1946 Rückkehr über Danzig nach Deutschland, Juni 1946-Okt. 1949 Vors. des ZV der IG Metall; 1947-55 Mitgl. des FDGB-BuV; 1949/50 Staatssekretär im Min. für Arbeit und Gesundheitswesen, 1951-54 Dir. der Sozialversicherung; Sommer 1953 Abberufung aus dem Amt als Dir. der SV, (wg. unsensiblen Verhaltens gegenüber der Ärzteschaft); 1954-31.12.1954 Sektorenleiter im FDGB-BuV bzw. ab 1.1.1955-60 AL für Arbeiterfragen im Ausschuss für Deutsche Einheit; ab 1955 zusätzliche ehrenamtl. Funktionen im FDGB; Mitgl. der Westkommission des BuV; ab 1960 Mitherausgeber der Sozialist. Briefe.
A.H.