FDGB-Lexikon, Berlin 2009


Nürnberg, Gerhard (*27.3.1913 - †17.5.1975)

Besuch der Volksschule und des Sophien-Realgymnasiums in Berlin; 1931-33 zunächst als Volontär, dann als hauptamtlicher Angestellter bei der AOK Rathenow (Havel), Mitgl. des Zentralverbandes der Angestellten (ZDA), Besuch von Fach- und Ausbildungslehrgängen; 1927 Mitgl. der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ); 1931 Mitgl. der SPD und des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold, mehrere Aufenthalte in England, 1933 entlassen, KZ Oranienburg, Sommer entlassen, arbeitslos; 1934 zunächst als Volontär, dann als kaufmänn. Angestellter in einem Unternehmen des Luis-Leitz-Konzerns in Berlin-Neukölln; 1937-38 Expedient in einer Fabrik für Kohle- und Durchschriftpapier; 1938 Wechsel zur Firma Texsope; 1940 Wehrmacht, 1944 amerikan. Kriegsgefangenschaft, später in ein brit. Gefangenenlager überführt; 1946 Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft, Mitgl. der SPD, Angestellter der Industriegewerkschaft Nr. 14 (Öffentliche Betriebe und Verwaltungen) beim FDGB Groß-Berlin, Okt. 2. Vors.; 1947 UGO, 1948 im Vorstand des FDGB Groß-Berlin, Mai fristlos entlassen, Delegierter auf der Gründungskonferenz des Gesamtverbandes der öffentlichen Betriebe und Verwaltungen, hauptamtlicher Sekretär, Teilnehmer auf der Trizonen-Konferenz der Gew. Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (Britische Zone); 1949 zum Vors. der Gesamtorganisation gewählt, die sich nach Übertritt oppositioneller Transportarbeiter Gesamtverband der öffentlichen Betriebe und Verwaltungen sowie des Transports Groß-Berlin nannte; Herbst Umzug in den Westteil Berlins; 1949 dreimonatige Amerika-Reise auf Einladung des amerikan. Arbeitsministeriums, Mitgl des UGO-BuV, als Delegierter der UGO Mitgl. der deutschen Delegation auf dem Gründungskongress des Internationalen Bundes Freier Gewerkschaften (IBFG) vom 28.11.- 9.12.1949 in London; 1950 nach Anschluss des Gesamtverbandes an die Gew. ÖTV in deren geschäftsf. Vorstand; 1952 Sekretär im geschäftsf. HV, seit 1955 auch zuständig für die Verlagsanstalt Courier und die Hausdruckerei; 1957 Mitgl. einer Studienkommiss., die den organisatorischen Aufbau der Gew. ÖTV überprüfen sollte; 1952 im Vorstand der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung (1969 Bundesanstalt für Arbeit), 1956 in deren Verwaltungsrat; seit 1965 in jährlich wechselndem Turnus Vors. bzw. stellv. Vors. des Verwaltungsrates; 1962 Mitgl. des Ausschusses für Org. beim DGB-BuV; 1964 Vors. der Kommiss. für gew. Verwaltungs- und Organisationsfragen, der Kommiss. für Personalpolitik und der Kommiss. für Werbung (bis 1966), seit 1964 ÖTV-Vertreter im DGB-Bundesausschuss und im Organisationsausschuss des DGB-BuV; 1968 zuständig für die Bereiche Bildungspolitik, ÖTV-Schulen und die ÖTV-Vermögensverwaltung GmbH, Vors. der Kommiss. für Bildungsarbeit, Stellv. Heinz Klunckers im Vorstand der Internationale der Öffentlichen Dienste (IÖD); 1970 Mitgl. der Kommiss. für Gewerkschafts- und Gesellschaftspolitik, Automation, Mitbestimmung, Mitgl. des Bundesausschusses für berufliche Bildung beim BM für Arbeit und Sozialordnung; 1972 Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.
M.K.