Fettling, Max (*24.2.1907 - †14.2.1974)
Geb. als Sohn eines Lackierers, Volksschule, anschließend als Hilfsarbeiter tätig, 1939 zur Berliner Feuerwehr verpflichtet, wurde er 1945 als Hilfspolizist nach Jugoslawien geschickt, Kriegsgefangenschaft, ab 1948 auf Berliner Baustellen tätig, Gewerkschaftsfunktionär im VEB Industriehochbau, Vors. der BGL. 1953 auf der Baustelle des Krankenhauses Berlin-Friedrichshain tätig, verfasste er am 15.6.1953 zusammen mit einem Mitglied der SED-Kreisleitung Berlin-Friedrichshain eine Resolution der Bauarbeiter gegen die Normerhöhung. Während des Volksaufstandes am 17. Juni 1953 wirkte der unpolit., einfache Arbeiter jedoch eher abwiegelnd. Am 19.6.1953 wurde er in seiner Wohnung verhaftet und am 26.5.1954 - mit anderen - als einer der angeblich vom Westen gesteuerten Drahtzieher zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt. Im Sommer 1957 wurde er auf Bewährung entlassen und floh, da er keine Aufenthaltserlaubnis für Ost-Berlin hatte, nach West-Berlin, arbeitete dort als Pförtner. Seit 2003 ist ein Platz vor dem Krankenhaus Berlin-Friedrichshain nach ihm benannt. M.F. steht dabei weniger stellvertretend für wirklich aktive Streikführer, als vielmehr für die von Schau- und Geheimprozessen auf SED-Geheiß unschuldig verurteilten und für die Propaganda instrumentalisierten Teilnehmer am Volksaufstand.
M.K.