FDGB-Lexikon, Berlin 2009


Dahlmann, Ulf (Daten nicht zu ermitteln)

Ulf Dahlmann gehörte zu den Mitinitiatoren der Initiative für unabhängige Gewerkschaften (IfUG). Schon seit seiner Schulzeit war er polit. interessiert, 1985 war er in die Blockpartei LDPD eingetreten. Er verlor seine Parteimitgliedschaft später, weil er sich in Kreisen der kirchlichen Opposition bewegte. Er ging drei Jahre zur Nationalen Volksarmee (NVA), weil er dachte, dass das seinen Studienwunsch befördern könnte. Er studierte dann aber nur drei Wochen an der Humboldt Universität. Seit 1987 gehörte er zunächst zum „Pankower Friedenskreis“ und arbeitete später in einem kirchlichen Arbeitskreis für Schwulenpolitik in Berlin-Treptow. Nach einem Jahr wurde er dort Koordinator und für die Kontakte zu anderen Schwulenarbeitsgruppen in der DDR zuständig. Über Kontakte mit weiteren kirchlichen Gruppen in Ostberlin hinaus existierten auch Kontakte zu Gruppen in West-Berlin. 1988 arbeitete Dahlmann acht Monate als Hilfspfleger im Altersheim Pankow. Er wollte den Pflegeberuf erlernen, da die Ausbildung jedoch sehr lang dauerte, entschied er sich, eine einjährige Facharbeiterausbildung in einem Industriebetrieb zu machen. Er wurde zum Wirtschaftskaufmann ausgebildet, arbeitete dort von September 1988 bis Mai 1990. Im Sommer 1990 kündigte er in seinem Betrieb, um doch noch zu studieren.
M.J.