FDGB-Lexikon, Berlin 2009


Dähn, Uwe (*1950)

Uwe Dähn wurde 1950 geboren. Nach dem Abitur studierte er Ökonomie in Leipzig und Ostberlin. Er gründete einen Zirkel, der Bücher aus dem Westen in die DDR schmuggelte. Den Kontakt hielt konspirativ die trotzkist. „Gruppe Internationale Marxisten“ (GIM). Man publizierte unter Pseudonym in westdeutschen Zeitungen („Langer Marsch“, „Was Tun“). Nach dem Studium machte er ein Forschungsstudium an der Akademie für Wissenschaften (AdW). 1977 wurde seine Gruppe zerschlagen. Es folgte ein Berufsverbot. Danach schlug er sich mit Jobs durch, zunächst als Schichtarbeiter und Heizer. Anfang der 80er Jahre gehörte er zu den Mitbegründern des „Friedenskreis Pankow“. Über mehrere Zeitverträge kam er als Dramaturg an das Theater in Schwedt und arbeitete dort zusammen mit Freya Klier. Er lebte von Fotografie und vom Verkauf selbst genähter Jacken. Er stand der Umweltbibliothek nahe. Bei seiner Mitarbeit in der Initiative für unabhängige Gewerkschaften (IfUG) spielten seine polit. Traditionen aus den 70er Jahren keine Rolle mehr. Er sah es als seine Aufgabe an, seine Kontakte zum kritischen Gewerkschaftsmilieu im Westen für die IfUG zu mobilisieren. 1990-92 war er Bezirksstadtrat für Kultur und Bildung in Berlin-Mitte.
M.J.