FDGB-Lexikon, Berlin 2009


Arendsee, Martha (*29.3.1885 - †22.5.1953)

Geb. in Berlin-Wedding als Tochter eines Schriftsetzers, Volksschule, kaufm. Lehre und Arbeit als Buchhalterin, 1906 Mitgl. der SPD, 1907-16 Leiterin der SPD-Frauenarbeit im Reichstagswahlkreis Niederbarnim; 1914 entschiedene Gegnerin der Bewilligung der Kriegskredite, Mitbegr. der „Niederbarnimer Opposition“, 1917 Mitgl. der USPD, 1917-19 Vors. des USPD-KV Berlin-Wedding, 1919-24 MdL Preußen; 1920 Mitgl. der KPD, 1924-30 MdR; 1930 wegen ihrer Sympathie für den rechten Parteiflügel nicht mehr für den Reichstag nominiert; 1928-31 Reichssekretär der „ARSO“ Redakteurin der kommunist. Zs. Die Kommunistin und Proletarische Sozialpolitik; Vorstandsmitgl. der IAH; April 1933 verhaftet und bis Sept. 1933 im Berliner Frauengefängnis Barnimstraße inhaftiert; im April 1934 zusammen mit ihrem Mann, Paul Schwenk, Emigr. in die Sowjetunion, dort war Schwenk während der Stalinschen Säuberung von 1937 bis 1941 inhaftiert; MA der RGI, dann zeitweilig in der Leitung des „Klubs ausländischer Arbeiter“ und ab 1941 bei Radio Moskau; Juli 1943 Mitbegr. (einziges weibliches Mitgl. ) des Nationalkomitees Freies Deutschland (NKFD) Redakteurin am „Deutschen Volkssender“, Juni 1945 Rückkehr nach Deutschland, Mitunterzeichnerin des KPD-Aufrufs vom 11.6.1945, 1945 Leiterin der Abt. Sozialpolitik im Geschäftsführenden FDGB-BuV; 1946-53 Mitgl. des FDGB-BuV; 1946/47 Mitgl. des SED-PV, 1949/50 Vors. der Versicherungsanstalt von Ost-Berlin.
A.H.